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Steffis persönliche Weihnachtswunschliste

Lieber Weihnachtsmann … ähh, liebe Weihnachtsfrau (oder doch eher Weihnachtsmensch?),

ich hoffe, du zockst genauso gerne Videospiele wie ich, immerhin hast du ja auch 364 Tage im Jahr nichts Besseres zu tun! 2021 war aufwühlend. Daher habe ich einige Wünsche an dich gerichtet in der Hoffnung, dass du sie erfüllen kannst.

Aus der Sicht der Gamer_innen steht das Jahr natürlich immer noch im Zeichen der Hardware-Knappheit. Egal ob die „neue“ Playstation, Xbox oder Grafikkarten (zum Teil sogar die technisch schwache Nintendo Switch!): Alles war wie im vergangenen Jahr kaum in die Finger zu kriegen. Der erste meiner Wünsche ist, dass alle Gamer_innen, die bisher nicht ihre gewünschte Hardware kaufen konnten, endlich ohne Probleme ihre Konsolen und Co. erwerben können. Es würde mir schon ausreichen, wenn es einfach fairer vonstattengeht.

Die toxische und sexistische Unternehmenskultur beenden

Was mir gewaltig auf den Magen ging, war die (leider nicht so überraschende) Aufdeckung von sexueller Belästigung und Diskriminierung bei Activision Blizzard. MeToo ist dieses Jahr endlich in der Gaming-Branche angekommen. Ich wünsche mir, dass die Unternehmen die Verantwortung für die vorherrschende toxische Kultur übernehmen. Dazu müssen nicht nur die Täter_innen dieser schrecklichen Übergriffe und die Ausübenden der Diskriminierung juristisch verfolgt werden. Auch die Leute, die nur zugeschaut haben und diese Aktionen geduldet haben, haben nichts in der Gaming-Branche zu suchen. Dazu gehören auch die CEOs der jeweiligen Unternehmen. Bei Activision Blizzard hat sich herausgestellt, dass der Chef Bobby Kotick seit Jahren (!!!) Bescheid wusste, was in seinem Unternehmen abging.

Leider ist in der Gaming-Branche nicht immer alles so Friede-Freude-Eierkuchen wie bei Animal Crossing: New Horizons. Screenshot von: Gameactivists – Spiel: Animal Crossing: New Horizons

Ich würde sogar die Hand ins Feuer legen und behaupten, dass höchstwahrscheinlich jede der Führungspersonen in den Unternehmen, in denen ähnliche Vorwürfe bekannt wurden, davon Bescheid wussten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese nichts über die Belästigungen, Vergewaltigungen und dem ausgrenzenden Verhalten der Mitarbeitenden wussten. Auch wenn sie es wirklich nicht auf dem Schirm hatten, zeigt das umso mehr, dass sie nicht für die Unternehmensführung geeignet sind. Denn Kommunikation und der Schutz von Mitarbeiter_innen ist für mich das A und O von gut funktionierenden Unternehmen.

Das heißt, dass die Yves Guillemots (Ubisoft), Bobby Koticks und Nicolo Laurents (Riot Games) der Gaming-Industrie ihren Platz endlich räumen sollten. Außerdem sollten alle, die dieses toxische Verhalten an den Tag gelegt oder unterstützt haben, gefeuert werden. Steigert die Frauenquoten und lasst sie endlich mehr Führungspositionen übernehmen. Denn durch Vielfalt in den Betrieben würde die Unternehmenskultur vermutlich deutlich angenehmer für alle Beteiligten sein. Das sind doch nicht zu viele Wünsche, oder?

Lootboxen verbieten!

Und last but sicherlich not least: Erkläre die dämlichen Lootboxen endlich zum Glücksspiel und verbiete sie. Das ist reine Abzocke und versaut mir den Spaß an Spielen wie FIFA. Das liegt nicht daran, dass ich FIFA online spiele und merken würde, dass es lange dauert, bis man sich eine Box mit Ingame-Währung kaufen kann. Eher bin ich eine Einzelspielerin und würde gerne richtige Neuerungen bei der Reihe erleben. Und da sind Lootboxen das große Problem bei FIFA: Denn mittlerweile ist der Online-Spielmodus Ultimate Team für EA eine richtige Geldmaschine. Für EA ergibt es daher mehr Sinn, Spieler_innen jährlich nicht nur bis zu 80 Euro aus den Taschen zu ziehen, sondern auch jährlich die hart erarbeiteten FIFA Coins des vorherigen Spieles unbrauchbar zu machen … Während Spielende die FIFA Points, die man mit Echtgeld erwerben kann, von Jahr zu Jahr unter bestimmten Umständen übertragen kann.

Der Kampf-Jet steht nicht auf Steffis Wunschliste … Wobei das einige Dinge bei GTA Online vereinfachen würde. Screenshot von: Gameactivists – Spiel: GTA 5

Was haben die sogenannten FUT-Packs mit Glückspiel zu tun? Ganz einfach: Es ist vorher kaum sichtbar, welche Fußballspieler im Pack sind. Richtig gute Fußballer über einer Wertung von 85 erhält man im Premium Gold Pack mit einer Wahrscheinlichkeit von 4,2 Prozent. Kampagnenspezifische Spieler, die beispielsweise ihre Wertung verbessern können, wenn sie im echten Leben noch besser spielen, erhält man dementgegen mit einer Wahrscheinlichkeit von unter ein Prozent. Wer denkt, dass EA so nett ist und die Wahrscheinlichkeiten pro gekauftes Pack steigen, irrt sich. Es bleibt bei den Prozentwerten.

Zwar geben 78 Prozent der Spieler_innen kein Geld für FIFA Coins aus. Was ist aber mit dem Rest? Nicht selten wird von jüngeren Spieler_innen berichtet, die Unsummen in FIFA Coins investiert haben. Es ruiniert also einerseits den Spielspaß für Einzelspielende wie mich, andererseits geht von den Lootboxen, die man mit Echtgeld kaufen kann, auch eine extreme Suchtgefahr aus – und das ist nicht nur bei FIFA der Fall.

Noch ein paar letzte Wünsche!

Ach und bevor ich es vergesse: Ich hätte da auch noch einige Wünsche … Da der Weltfrieden wahrscheinlich zu hoch gegriffen wäre: Könntest du GTA 5 kostenlos für die Next-Gen, GTA 6 und The Elder Scrolls 6 endlich auf die Spieler_innenschaft loslassen? Danke!

Deine Steffi

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